Bitcoin als langfristiger Wertspeicher? Unsere Meinung: Nein!

Sebastian Nettlenbusch,
Application Development &
Digital Marketing Engineer
bei Steinhagen Consulting

Eine Expertenmeinung von Sebastian Nettlenbusch

Was ist Bitcoin – Eine Darstellung und Einschätzung

Was ist Bitcoin?

Bitcoin stellt im Gegensatz z.B. zu Paypal nicht nur ein weiteres Online Bezahlsystem dar, sondern Bitcoin ist eine eigenständige Währung. Grundlage des Bitcoin Systems bildet ein dezentrales Netzwerk, dass über die sog. Bitcoin-Client-Software sämtliche Transaktionen zwischen Nutzern dezentral und sicher verschlüsselt überträgt. Diese Software ist für den Nutzer vergleichbar einer Online-Geldbörse – einem sog. Wallet. Damit lassen sich unkompliziert Bitcoins – unterteilbar in mehreren Abstufungen – von einem Nutzer auf den anderen übertragen, und das weltweit, anonym und innerhalb kürzester Zeit. Im Gegensatz zu herkömmlichen Geldtransfers fallen dabei keine Gebühren an. Die Bitcoin Währung bringt im Vergleich zu herkömmlichen Währungen und Bezahlsystemen viele Vorteile, aber auch entscheidende Nachteile – insbesondere im Hinblick auf Kapitalanlage oder Altersvorsorge – mit sich, die wir Ihnen gern im Folgenden vorstellen möchten.

Das zunehmende Interesse an Bitcoin hat vor allem folgende Gründe: Bitcoin wird als Online Zahlungsmittel zunehmend akzeptiert und Bitcoins sind Währungseinheiten, die aufgrund der dahinterliegenden Softwarestruktur in ihrer maximalen Anzahl begrenzt sind. Ähnlich wie Gold ist damit die maximal verfügbare Anzahl an Bitcoins begrenzt. Klassische Papierwährungen können praktisch beliebig vergrößert werden. Bitcoin dagegen nicht. Dies kann bei einer entsprechend hohen Nachfrage zu erheblichen Preissteigerungen führen, wie sich in den letzten Monaten zeigte. Jedoch bringt dies auch erhebliche Risiken mit sich.

Da uns täglich zahlreiche Anfragen hinsichtlich Wertanlagemöglichkeit und Risikobewertung des Bitcoin Systems erreichen, möchten wir insbesondere auf Sicherheitsaspekte und Risiken eingehen. Wir möchten vor allem auch die Kunden und Interessierten ansprechen, die an Kapitalanlagen zur Altersvorsorge gedacht haben, jetzt durch die Medien vom Bitcoin-Hype erfahren haben und dabei aber nicht über das nötige Wissen hinsichtlich Internet, Sicherheit und Onlinezahlmitteln / Onlinewährungen verfügen.

Wir haben uns dazu mit einem Experten für Serversicherheit über die Gefahren von Onlinewährungen unterhalten und uns mit dem Bitcoins-System auseinandergesetzt, um für Sie einen möglichst kompakten, aber dennoch inhaltlich kompetenten Überblick geben zu können.

Wie funktioniert Bitcoin?

Die Bitcoin Software – die sog. Wallet (Geldbörse) – ist in der Nutzung vergleichbar einem Portemonnaie im klassischem Offline-Bezahlvorgang. Zum Zahlungstransfer (z.B. eine Onlinezahlung eines Artikels im Onlineshop) entnehmen Sie keine Geldstücke bzw. Geldscheine sondern Sie transferieren per Software digitale Signaturen, also Zahlencodes, welche die eigentlichen Bitcoins darstellen.

Da es sich bei Bitcoin um eine eigene Währung handelt, müssen jedoch die Handelspartner Teil des Bitcoin Netzwerkes sein. Möchten Sie also z.B. in einem Onlineshop Artikel kaufen, so muss auch der Anbieter der Artikel Teilnehmer des Bitcoin Netzwerkes sein. Er muss also Zahlungen in Bitcoin empfangen bzw. senden können. Ohne Akzeptanz des Gegenübers ist Bitcoin nichts wert. Letztendlich werden bei einem Transfer kein klassisches Geld, sondern Signaturen per Software ausgetauscht. Der Wert der Bitcoin definiert sich aus weltweitem Angebot und weltweiter Nachfrage.

Besonderes technisches Wissen ist dabei nicht notwendig: die Bitcoin-Software ist einfach zu bedienen und erledigt die notwendigen Sicherheitsschritte. Man muss kein Computernerd sein, um mit Bitcoins zu handeln. Die Signaturen sind ähnlich der eigenen Handschrift. Mit Hilfe von bewährten Sicherheitsmechanismen und kryptografischen Methoden werden diese Signaturen zwischen den Nutzern sicher und anonym ausgetauscht und mit weiteren Signaturen versehen, um eine hohe Fälschungssicherheit zu gewähren.

Dabei werden keine persönlichen Daten wie Namen, Adressen u. ä. übertragen. Zudem unterscheidet sich das Bitcoin System hier erheblich zu klassischen Bankkonten und Online-Zahlsystemen: Um eine Wallet, also eine Geldbörse für Bitcoin, anzulegen, genügt es, die Clientsoftware zu installieren. Es gibt weder eine Bonitätsprüfung, noch werden persönliche Daten abgefragt.

Alle Nutzer des Bitcoin-Systems stellen das Netzwerk dar. Den Zutritt erhält man über die Bitcoin-Clientsoftware. Es gibt weder einen zentralen Server noch eine zentrale Behörde oder Einrichtung, die das Bitcoin System kontrollieren oder steuern kann. Was mancher als Vorteil ansieht, kann sich in Problemfällen aber verheerend auswirken.

Bitcoin Kursentwicklung 2017

Die Grafik verdeutlicht Ihnen den Bitcoin Kursverlauf im Jahr 2017. Erstaunlich sind die enormen Steigerungen – besonders in den letzten Monaten. Im Vergleich zum Anfang dieses Jahres liegt die Wertsteigerung bei unglaublichen 1300%. Wir möchten Ihnen dennoch erklären, warum es hochspekulaitiv ist, in Bitcoin anzulegen.

Wie kann ich Bitcoins erhalten?

Sobald Sie die Bitcoin-Software installiert haben, werden Ihre persönlichen Adressen generiert. Erst die Kombination aus Ihren eindeutigen Adressen und Signaturen ermöglichen eine fälschungssichere Teilnahme am Bitcoin Netzwerk. Sie sind damit Teilnehmer am Bitcoin Netzwerk.

Aber: Sie haben noch eine leere Geldbörse. Sie können auf Bitcoin Marktplätzen Bitcoins von anderen Nutzern erwerben. Seriöse Anbieter von Bitcoin Marktplätzen bieten dazu Bankkonten in Ihrem Land, wo Sie per SEPA-Überweisung Einzahlungen tätigen können. Der Betreiber des Marktplatzes schreibt Ihnen dann diesen Betrag gut. Sie können dann starten, von anderen Nutzern Bitcoins zu erwerben.

Nach getätigten Einkauf erhalten Sie entsprechend Ihre Bitcoins, die von der Bitcoin Software als Datensignatur auf Ihrem Rechner verschlüsselt abgespeichert wird. Kurz und schmerzlos ausgedrückt: Sie haben also für möglicherweise viel Geld von Ihrem Konto Zahlencodes erhalten! Das soll Sie aber zunächst nicht abschrecken, denn die Zahlencodes können erheblich an Wert zulegen. Oder. Leider auch natürlich erheblich im Wert verlieren. Dazu später mehr.

Sie können auch selbst Waren oder Dienstleistungen anbieten, wofür Ihre Kunden dann in Form von Bitcoins zahlen können. Die aktuelle Wertumrechnung finden Sie dazu auf den jeweiligen Marktplätzen für Bitcoin. Sie können dort auch wie in einer klassischen Wertbörse Handel betreiben und Bitcoins kaufen, tauschen oder verkaufen.

Haben Sie Bitcoins erworben, werden diese als Datencodes sicher auf Ihrer Festplatte codiert abgespeichert. Nur Sie haben Einblick in diese Daten. Dies birgt jedoch Gefahren, die wir Ihnen später darstellen werden und hier wichtige Tipps geben.

Es gibt noch die Möglichkeit des sog. Minings, um Bitcoins zu erhalten. Für unsere tägliche Kundengruppe ist dies aber nicht ratsam, da hier ein technisch komplizierter und finanziell sehr aufwendiger Rahmen anfallen würde.

Was sind die Vorteile von Bitcoin?

Bürger haben heute ein gewisses Misstrauen gegenüber dem globalen Finanzsystem. Bitcoin bietet ein dezentrales, anonymes Bezahlsystem. Es gibt keine regulierende Finanzbehörde. Aufgrund der dezentralen Struktur des Bitcoin Systems ist es praktisch unmöglich, das Bitcoin System abzuschalten. Behörden haben keine Einsicht in die Bitcoin Konten und die Transaktionen. Dies zusammen bringt für die Befürworter von Bitcoins oder ähnlichen Cryptowährungen folgende Vorteile mit sich, die wir im einzeln hier ansprechen möchten und zusätzlich aber auch mit persönlicher Meinung dazu bewerten möchten:

Bitcoin kann als flexibles Tausch- und Zahlungsmittel angesehen werden, solange es als solches genügend akzeptiert wird. Bitcoin ist seit gut acht Jahren auf dem Markt. Es gibt einen regen Tauschhandel von Bitcoins. Das Angebot an Onlineshops, die Bitcoins akzeptieren, ist aber erheblich geringer als das der Anbieter, die klassische Onlinewährungen nutzen. Der überwältigende Anteil der derzeit verfügbaren Bitcoins wird als Spekulationsvolumen in der Erwartung künftiger Wertsteigerung genutzt. Die Wertsteigerung war in den letzten Jahren erheblich. Es gab aber auch starke Schwankungen.

Bitcoin als Wertspeicher: Bitcoin kann als eigenständiges Währungssystem auch als Wertspeicher angesehen werden. Sie können den Wert außerhalb einer Bank „hinterlegen“ – ohne dass Gebühren dafür anfallen. Letztendlich bestimmen das Angebot und die Nachfrage auf dem Weltmarkt den Wert Ihres „gespeicherten“ Bitcoins.

Bitcoins sind in der Anzahl begrenzt. Das Bitcoin System ist auf maximal 21 Millionen Bitcoin ausgelegt. Keine Institution (bspw. eine Zentralbank) kann diesen Wert anheben. Damit ist die Menge begrenzt, ähnlich wie Gold. Nutzen immer mehr Nutzer das Bitcoin System, steigt somit der Wert der Bitcoins.

Unkomplizierter anonymer Zugang: Der Zugang zum Bitcoin System ist unkompliziert möglich. Es gibt keine Bonitätsprüfung und keine Eintragungen in Schuldnerverzeichnissen (bspw. Schufa). Es muss lediglich die Software installiert werden.

Anonymität: Das System ist bei den Transaktionen anonym. Zwischen Zahlungsempfänger und Sender werden nur Zahlen/Buchstabencodes bzw. Signaturen ausgetauscht. Bei der SEPA-Überweisung an den Betreiber der Bitcoin Börse werden dagegen Daten übertragen.

Hohe Geschwindigkeit: Transaktionen können weltweit innerhalb von Minuten durchgeführt werden.

Grenzenlos: Bitcoin Transaktionen können weltweit auch als größere Summe über Grenzen hinweg transferiert werden. Dazu ist lediglich Ihr Zugangscode bzw. Ihre Signaturen nötig, die sich einfach, platzschonend und unkompliziert bspw. auf einem USB-Stick speichern lassen. So lassen sich in anderen Ländern Währungen problemlos transferieren.

Überwiegend Kostenfrei: Bitcoins lassen sich kostenfrei transferieren. Es können geringe Gebühren freiwillig gezahlt werden, um bspw. Transaktionen zu beschleunigen. Ebenfalls können geringe Gebühren bei Einzahlungen bei Börsenbetreibern oder Treuhändern anfallen. Es können kostenfrei beliebig viele Bitcoin Konten angelegt werden.

Bitcoin Kursentwicklung seit 2012

Unsere Übersicht zeigt Ihnen nochmals den Bitcoin Kursverlauf seit Anfang 2012. Die Bitcoin Währung ist noch ein sehr junges Produkt am Markt. Mit anfangs oft unter 10 Euro Wert als Nischenwährung für Onlinefreaks belächelt, kam es 2013 und nochmals 2014 zu deutlichen Wertsteigerungen, bevor es ab 2017 rasant nach oben ging. Dennoch warnen wir und verdeutlichen Ihnen die Gefahren bei der Cryptowährung Bitcoin.

Wo liegen die Gefahren von Bitcoin?

Natürlich bietet eine Währung wie Bitcoin auch erhebliche Risiken, die gerade im Zusammenhang mit einer Geldanlage oder einer Altersvorsorge wichtig zu wissen sind. Das Bitcoin Netzwerk ist in seiner Struktur sehr sicher. Es werden aufwändige Krypto- und Anonymisierungsverfahren genutzt. Dennoch gab es bereits größere Hackerangriffe auf das Netzwerk, die zwar gelöst wurden, jedoch immer möglich sind. Es gibt kein sicheres System.

Anonymität & Seriosität: die dezentrale Idee einer weltweiten, anonymen Währung wie Bitcoin begünstigt leider auch eine zunehmende illegale Nutzung. Dies kann zur Folge haben, dass Staaten Bitcoin für illegal erklären könnten und Bitcoin als Zahlungsmittel für legale Transaktionen unterbinden würden.

Hackerangriffe auf Bitcoin-Marktplätze: Es gab in der Vergangenheit Hackerangriffe, die zu erheblichen Kursschwankungen geführt haben. Die Sicherheitsmaßnahmen wurden erheblich verbessert und die Struktur des Bitcoin Netzwerkes ist sehr sicher. Dennoch könnten sich Hackerangriffe nicht auf das eigentliche Bitcoin System richten, sondern eher auf die Marktplätze. Dies könnte zum Total-Verlust Ihrer Einlagen führen.

Hackerangriffe auf Online-Wallets: Sie können auch bei Dienstleistern ein Wallet, also eine Bitcoin Börse einrichten. Jedoch ist davon auszugehen, dass sich Hackerangriffe besonders auf diese Anbieter richten werden. Aufgrund der fehlenden staatlichen Kontrolle durch geeignete Institutionen ist hier bei einem Hackerangriff mit einem Totalverlust zu rechnen.

Hackerangriffe auf den Nutzer: Hackerangriffe könnten sich direkt auf den Benutzer richten, also Sie. Ihr eigener Rechner könnte durch mangelnden Schutz anfällig für Trojaner und Malware sein und somit Opfer für Hackerangriffe auf Ihre gespeicherten Bitcoin-Datenschlüssel werden. Auch dies könnte zum Totalverlust führen.

Fehlender Schutz bei Manipulation und Datenverlust: bei einem Hardwaredefekt Ihres Rechners könnten sämtliche Daten und somit sämtliche Einlagen verloren gehen. Aufgrund der dezentralen Architektur des Bitcoin Netzwerkes gibt keine Stelle, bei der Sie etwas reklamieren oder nachfragen können. Ihre persönlichen Adresscodes/Signaturen sind nur bei Ihnen gespeichert. Sie müssen also selbst für ein sicheres Backup Ihrer Daten sorgen.

Akzeptanz: Digitale Währungssysteme werden oft nur von einer geschlossenen Gruppe als Währung akzeptiert. Grundproblem ist hier, dass man der Gegenseite großes Vertrauen entgegenbringen muss. Es gibt Treuhänder, die Transfers zusätzlich absichern. Dennoch besteht die Gefahr, dass Bitcoin bei einem internationalen Verbot erheblich an Akzeptanz verlieren würde.

Fehlende rechtliche Regelungen: Anders als bei Banken gibt es beim Bitcoin System keine Risikoabsicherung wie Einlagensicherung, Rückgaberegelungen oder Garantien. Es fehlt die kontrollierende Institution. Guthaben werden also nicht in diesem Sinne geschützt. Zudem gibt es auch keine rechtlichen Verbindlichkeiten hinsichtlich Haftungsrecht und Vertragsrecht. Es gibt hier noch keine juristischen Bestimmungen. Für sämtliche Guthaben haftet letztendlich der Anbieter der Bitcoinbörse.

Fehlende Rückgaberegelungen: Bitcoin Zahlungen können nicht rückgängig gemacht werden. Es fehlen vergleichbare rechtliche Bestimmungen wie bei klassischen Zahlungsmitteln wie Lastschrift, Paypal usw. Ist ein Bitcoin Transfer einmal im Netzwerk vollzogen, gibt es keine Möglichkeiten der Rückabwicklung.

Fehlende Indentifizierungsanforderungen: Die fehlende Überprüfung beim Anlegen eines Bitcoin Kontos könnte schnell in das Blickfeld internationaler Steuer-und Finanzbehörden geraten. Es ist durchaus anzunehmen, dass aufgrund von Geldwäschemöglichkeiten, Schwarzhandel und illegalen Aktivitäten das Bitcoin Netzwerk von Staaten verboten wird. Damit würde die Nachfrage an Bitcoins erheblich nachlassen, selbst wenn der Handel mit Bitcoin nicht unterbrochen werde könnte. Die Akzeptanz würde sich somit schlagartig ändern.

Staatliche Eingriffe: Die Politik hat sich noch nicht mit der Währung Bitcoin auseinandergesetzt. Es gibt weder staatliche Auflagen, noch gibt es Regulierungsmaßnahmen auch im Sinne des Nutzers/der Kunden.

Steuerpolitik: Es bestehen derzeit noch keine rechtlichen Bestimmungen, wie Gewinne aus Kapitalerträgen durch Bitcoinhandel versteuert werden. In Verbindung mit der Anonymität des Bitcoin Netzwerkes ist unserer Meinung nach zu erwarten, dass die Finanzbehörden der Länder schnellstmöglich den Handel mit Bitcoin verbieten werden. Auch wenn die Bitcoin-Netzwerkstruktur eine Anonymität gewährleistet, könnten sich Ermittlungsbehörden an die Betreiber der Bitcoinmarktplätze bzw. Händler, die Bitcoin anbieten, wenden, um an die Daten der Nutzer zu gelangen. Hier könnten Steuerstrafverfahren drohen.

Entwicklerteam des Bitcoin Systems: Das Bitcoin System liegt als Open Source Software vor. Der Programmcode dieser Software ist somit öffentlich einsehbar. Dennoch unterliegt die Betreuung dieser Software insbesondere die Kontrolle und Prüfung sämtlicher Sicherheitsaspekte der Bitcoin Foundation, einer relativ kleinen Gruppe von Softwareentwicklern. Man muss somit einer kleinen Gruppe von Softwarespezialisten vertrauen, die direkten Einfluss auf den Programmcode, Sicherheitsupdates oder auch Abänderungen der Software und somit des gesamten Bitcoin Systems haben. Es ist nicht abzusehen, inwieweit andere Gruppen/Institutionen/Behörden dieses Team in der Art beeinflussen könnten, dass das gesamte Bitcoin System möglicherweise für illegale Tätigkeiten genutzt werden könnte. Im schlimmsten Falle wären sämtliche Konten/Ersparnisse leer. Man muss als Nutzer somit ein erhebliches Vertrauen dem Entwicklerteam entgegenbringen – und dies ohne jegliche Absicherungsmöglichkeit.

Gefahr der Deflation: Da Bitcoins in der Anzahl beschränkt sind, könnte der Wert erheblich steigen. Dies könnte aber dazu führen, dass die Besitzer von Bitcoins auf weitere Wertsteigerungen setzen und sich mit Anschaffungen zurückhalten und nicht mehr in andere Währungen durch Handel setzen. Und dies global. Dies könnte zu einer Deflation führen und negative Auswirkungen auf Ökonomien der Länder mit sich ziehen.

Expertenmeinung von Jens Steinhagen

Bitcoin als langfristiger Wertspeicher? Unsere Meinung: Nein!

Die erheblichen Kursschwankungen sind unserer Meinung nach keine zuverlässige solide Kalkulationsgrundlage für eine Wertanlage. Es besteht ein erhebliches Spekulationsrisiko. Bisher gibt es nur ungenügend rechtliche Grundlagen hinsichtlich steuerlicher, juristischer und wirtschaftlicher Folgen, die die Nutzung des Bitcoinsystems als Wertanlage tatsächlich seriös und stabil erscheinen lässt.

Auch wenn die enormen Steigerungen besonders in den letzten Monaten extrem verlockend erscheinen: wer jetzt in Bitcoin investiert, handelt hochspekulativ. Sein Investment unterliegt starken Schwankungen, und die Gefahr eines Totalverlustes ist beispielsweise durch ein staatliches Verbot oder sich mehrende Hackerangriffe durchaus im möglichen Bereich.

Cryptowährungen sind ein relativ junger Markt. Es fehlen bisher staatliche Regulierungs-mechanismen und gesetzliche Verordnungen, die die Nutzung und die Investition in Bitcoin als unsicher und möglicherweise unseriös erschein lässt.

Die aufgeführten Nachteile bewegen uns zu dem Urteil: Investieren Sie nicht in Bitcoin, wenn Sie eine gute, stabile und sichere Wertanlage suchen.

Ihr Jens Steinhagen