Focus Money vom 29. März 2017
Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Leser und Leserinnen,
werte Kunden und Kundinnen,
die aktuelle Ausgabe des Focus Money vom 29. März 2017 gibt mir Anlass, wieder einen offenen Info-Brief zu veröffentlichen.
Im aktuellen Focus Money bezieht sich der derzeitige Chefvolkswirt der Deutschen Bank David Folkers-Landau auf eine Studie zur „dunklen Seite der EZB-Macht“. Folkerts-Landau, der eher ein Mann der leisen Töne ist und von dem seit 2012 kaum etwas zu hören war, wird dieses Mal laut. Er bemängelt massiv das Anleihenaufkaufprogramm der EZB unter Draghi, da hier ohne jeglichen Gegenwert und ohne jedwede Schranke Geld in krisengeschüttelte EU-Staaten geflutet wird. „Die Intervention der EZB hat de facto die Aussichten auf bedeutende Reformen der Arbeitsmärkte und Rechts-, Sozial- und Steuersysteme in Europa zunichte gemacht.“ Weiter schreibt er: „Die Korrektur kommt.“ Er weist in seiner Studie auf die Gefahren durch die drohende Vergemeinschaftung der Schulden, die Alimentierung der Schuldenstaaten durch die soliden Nordstaaten und ihrer Bürger hin und bezeichnet diese als die dunkelste Seite der EZB-Geldpolitik.
Er redet von einer „tickenden Zeitbombe“. Warum?
Weil die nichtrückzahlbaren Schulden eines Wackelkandidaten mutmaßlich von den Steuerzahlern der anderen Euroländer getragen werden müssen. Laut Folkerts-Landau liegt die Risikokonzentration in der Bilanz des Eurosystems bis 2018 bei voraussichtlich rund 2 Billionen Euro, also 2.000 Milliarden Euro! Besonders bitter: „Der deutsche Steuerzahler ist gleich zweimal der Dumme.“ Einerseits steht er für den Ausfall der Notenbank-Milliarden im Ausland gerade, andererseits schmilzt sein Erspartes gerade wie Schnee in der Sonne.
Zur Verdeutlichung muss dem Nichteingeweihten hier klarwerden, was Folkerts-Landau meint: Die aktuellen Gesetzgebungen in Europa und Deutschland lassen sofortige, teilweise oder gänzliche Übernacht-Enteignungen zu. Wir haften, wie Herr Schäuble bereits am 25. Januar 2016 bekannt gegeben hat, mit unseren etwas über 2.000 Milliarden Euro privaten Sparguthaben für alle Ausfälle, die in Europa durch andere Staaten nicht gedeckt werden können.
Bei der Geldvernichtung durch Inflation merkt jeder Bundesbürger beim Einkaufen, bei Restaurantbesuchen, bei Events oder bei den Betriebskosten, dass die Geldentwertung in den letzten Jahren deutlich höher gewesen sein muss, als uns vom Statistischen Bundesamt vorgegeben wird. Nimmt man die von Ökonomen verwendete volkswirtschaftliche Berechnung (zusätzliche Geldmenge M3 minus Bruttoinlandsprodukt), kommt man zu einer durchschnittlichen Inflationsrate von fünf bis sieben Prozent pro Jahr seit der Euroeinführung. An dieser Stelle zitiere ich wieder Folkerts-Landau: „Das führt derzeit zu erheblichen Verwerfungen, die noch wesentlich dramatischer ausfallen werden, wenn sich die Verzerrungen auflösen, wozu es früher oder später zwangsläufig kommt.“
Das heißt für Sie als Sparer: Retten Sie Ihr Geld vor dem System! Denn in Deutschland hat Ende des letzten Jahres mit dem Urteil, dass Sparkassen ihre garantiert versprochenen Zinsen nicht zahlen müssen, das Unheil seinen Anfang genommen. Es folgten Anfang Januar die Bekanntgabe der Allianz und der Zurich Versicherung, dass sie mit Zustimmung der Bafin und des Treuhänders garantiert versprochene Rentenzusagen kürzen dürfen. Bei der Allianz von 2,75 Prozent auf 1,75 Prozent. Es folgte am 21. Januar 2017 das Urteil des BGH, dass Bausparkassen garantierte Zinsverträge kündigen dürfen.
Ich habe bereits vor einem Jahr darauf hingewiesen, dass der Negativzins, den Banken an die EZB zahlen müssen, dazu führen wird, dass die Banken massiv versuchen werden, ein Bargeldverbot zu erzwingen, um dann ganzheitlich und auch für den kleinen Bundesbürger die Negativzinsen weitergeben zu können. Nun ist der erste Schritt getan, die Sparkassen haben seit letztem Monat Gebühren für Barabhebungen eingeführt. Die Volksbanken folgen aktuell diesem Modell. Das ist der erste Schritt.
Professor Hans-Werner Sinn schreibt in seinem Bericht zum 60. Jubiläum der Europäischen Union, dass diese in einem miserablen Zustand sei. Wortwörtlich heißt es da: „Die von der EU geschaffenen Systeme der Umverteilung und Gemeinschaftshaftung haben eine Unwucht erzeugt, die alles zerstören kann.“
Im Focus Money heißt es auf Seite 40 unter „Risiken“
Für weitere individuelle Beratungen und Lösungen stehen mein Team, meine Partner und ich Ihnen gern zur Verfügung.
Ihr Jens Steinhagen